In den vergangenen Jahren haben Anleger infolge des Niedrigzinsumfeldes immer neue Strategien entwickeln müssen – und dabei unter anderem die Privatmärkte für sich entdeckt. Bereits vor einigen Wochen hat Artan Qelaj auf einem anderen Blog aufgezeigt, dass Investoren bei ihrer Suche nach Rendite zunehmend bereit sind, grössere Risiken einzugehen und sich auf Venture-Capital-Investitionen einzulassen. Dies hat der Branche 2021 mit 671 Milliarden Dollar an investiertem Wagniskapital ein echtes Rekordjahr beschert. Wie kürzlich von dem Finanzunternehmer aus Zürich dargelegt, lassen sich Anleger von ihrem Investment in das wirtschaftliche Potenzial von Start-ups auch durch widrige Marktbedingungen keineswegs abschrecken. Bei allem Glauben an die Macht von Jungunternehmen und deren Innovationstärke kann es sich dennoch bezahlt machen, bei den Anlageentscheidungen einigen bewährten Erfolgsfaktoren von Wagniskapital-Investitionen Rechnung zu tragen.
Zukunftsthemen im Blick behalten
Einem Start-up das Kapital für Gründung und Wachstum zur Verfügung zu stellen, bedeutet bereits eine Investition in die Zukunft eines jungen Unternehmens. Und auch bei der Wahl der Branchen und Tätigkeitsbereiche lohnt es sich, das Morgen im Blick zu behalten. Wie Artan Qelaj erläutert, bieten insbesondere Themen von hoher wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Relevanz ein grosses Potenzial für Innovationen und damit für Wachstum. Zu den grossen aktuellen Zukunftsthemen zählen neben der fortschreitenden digitalen Transformation auch futuristische Technologien wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. Doch nicht nur derartige disruptive Innovationen, die das Potenzial haben, ganze Branchen zu revolutionieren und komplett neue Märkte zu schaffen, zählen zu den wichtigen Technologien von Morgen. Die Bewältigung der grossen Herausforderungen der Menschheit in Form von Klimawandel und Ressourcenknappheit machen Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energiewende ebenfalls zu Investments in die und mit Zukunft.
Die richtige Einstiegsphase wählen
Start-ups durchlaufen in ihrem Lebenszyklus verschiedene Entwicklungsphasen – und ein Venture-Capital-Investment hat in einigen dieser „Lebensabschnitte“ mehr Aussicht auf Erfolg als in anderen. Dies hat insbesondere mit der Bewertung zu tun. So sind die frühen Entwicklungsabschnitte der Gründung, des Aufbaus und der ersten Wachstumsschritte in der Regel aussichtsreicher als ein Einstieg während der Spätphasen, wenn die Bewertungen oft bereits (zu) stark in die Höhe geklettert sind.
Niedriges Bewertungsniveau nutzen
Neben der Wahl der richtigen Start-up-Phase für das Investment ist das Timing in einer weiteren Hinsicht von Bedeutung: Wie der Finanzunternehmer Artan Qelaj aus Zürich darlegt, kann auch die Wahl des richtigen Zeitpunkts innerhalb des Marktzyklus einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg einer Wagniskapital-Anlage haben. Denn die alte Kaufmannsweisheit „Der Gewinn liegt im Einkauf“ hat auch bei der Kapitalanlage ihre Berechtigung. Wer sich in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs zu vergleichsweise kleinen Preisen in ein Unternehmen einkauft, kann von der anschliessenden Erholung des Marktes in besonderem Masse profitieren. So sind Zeiten, in denen die Bewertungen am Markt im Ganzen sinken auch ein potenziell guter Zeitpunkt, um ein günstiges Investment in ein aussichtsreiches Start-up zu tätigen. Denn innovative Geschäftsmodelle behaupten sich auch in rezessiven Phasen – und die Wachstumsperspektiven während des anschliessenden Aufschwungs sind umso grösser.
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