Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts soll der Bankier Carl Mayer von Rothschild zu seiner bekannten Erkenntnis gekommen sein: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern. Verkaufen, wenn die Violinen spielen“. So plakativ oder sogar derb die Börsenregel auch für das moderne Empfinden klingen mag, birgt sie doch eine unleugbare Wahrheit: Gelegentlich, wenn nicht sogar oft, macht es bei der Geldanlage Sinn, gegen den Strom zu schwimmen – sprich antizyklisch zu investieren. Denn nicht nur an der Börse bieten sich oft dann die besten Kaufchancen, wenn die Kurse fallen. Was für börsengehandelte Wertpapiere gilt, trifft kaum weniger häufig im Bereich der privaten Anlagen zu. Genau auf diesen Sachverhalt möchte Finanzunternehmer Artan Qelaj aus Zürich in seinem aktuellen Beitrag eingehen.
Teilnehmer der IPEM bleiben Private Equity als Anlageklasse treu
Wenn Private-Equity-Anleger aus vergangenen Abschwungphasen eine Lehre gezogen haben, dann dass sich in Krisen auch immer Chancen verbergen. Nicht zuletzt die Erfahrungen aus der Finanzkrise von 2007 bis 2009 haben viele Investoren davon überzeugt, dass Rezessionen die besten Zeiten für ein Engagement in Privatanlagen wie Private Equity sein können. Aus diesem Grund waren sich die meisten Teilnehmer der Konferenz «International Private Equity Market» (IPEM) im französischen Cannes, darunter Fondsmanager und institutionelle Anleger, in einer Hinsicht einig: Ganz gleich, was das Jahr 2023 für sie bereithält, wollen sie ihr Engagement in der Anlageklasse aufrechterhalten und trotz schwieriger makroökonomischer Bedingungen weiterhin kontinuierlich Geld investieren. Denn der regelmässige Kapitaleinsatz durch Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs hindurch hat in der Vergangenheit oft zu überdurchschnittlichen Renditen geführt.
Wie Finanzunternehmer Artan Qelaj aus Zürich erläutert, treffen besonders institutionelle Anleger bei dem Versuch, ihr Niveau an Neuallokationen konstant zu halten, heute oft auf doppelte Hürden: Zum einen gilt es, den zusätzlichen Belastungen durch steigende Zinssätze standzuhalten. Darüber hinaus steht neuen Investments oft auch ein ganz besonderes Hindernis im Weg: der sogenannte Denominator-Effekt. Dieses Phänomen tritt auf, wenn fallende öffentliche Märkte dazu führen, dass der Anteil der Privatanlagen im Portfolio steigt. Bestehen für das betreffende Portfolio Vorgaben bezüglich der Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen, können Anleger dazu gezwungen sein, ihr Engagement in den privaten Märkten zu reduzieren. Auf dem Branchentreffpunkt in Cannes schienen die Investoren jedoch entschlossen, sich bei ihren Neuallokationen weder von steigenden Finanzierungskosten noch durch den Denominator-Effekt ausbremsen zu lassen.
Privatmarktinvestments auch für nicht institutionelle Anleger
Die derzeitigen Bedingungen am Finanzmarkt machen Privatmarktinvestments oft deutlich attraktiver als börsengehandelte Anlagen wie beispielsweise Aktien. Doch die Teilhabe an den privaten Märkten ist gerade für Privatanleger mit besonderen Schwierigkeiten verbunden und nicht selten unmöglich. Hier kommt Artan Qelaj ins Spiel: Mit seinem Unternehmen in Zürich vermittelt er Private Equity-Beteiligungen an aussichtsreichen Unternehmen, vorrangig in der Gesundheitsbranche. Damit gewinnen auch nicht institutionelle Anleger eine Möglichkeit, sich in diesem interessanten Segment des Finanzmarktes zu engagieren und so attraktive Renditechancen wahrzunehmen.
Foto von Jahoo Clouseau