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«Invesco Global Sovereign Asset Management Study 2023»: Staatsfonds setzen weiterhin stark auf Privatmarkt-Investments

Auch staatliche Investoren sind derzeit gezwungen, ihre Anlagestrategien an die Realitäten eines geänderten Finanzmarktumfeldes anzupassen. Eine anhaltend hohe Inflation in Verbindung mit steigenden Zinsen und wachsenden geopolitischen Risiken machen ein Überdenken des Portfolioaufbaus notwendig. Welche Rolle alternative Investments wie Private Equity in diesem Umstellungsprozess spielen, zeigt der Zürcher Finanzunternehmer Artan Qelaj anhand der elften Ausgabe der jährlich erscheinenden «Invesco Global Sovereign Asset Management Study» auf. Für diese wurden die Meinungen der Anlageverantwortlichen von 85 Staatsfonds und 57 Zentralbanken eingeholt, die zusammen ein Vermögen von rund 21 Billionen US-Dollar verwalten.

Staatliche Anleger passen ihre Portfolios an geändertes Umfeld an

Die Zinswende und ihre Auswirkungen auf die Renditen von festverzinslichen Wertpapieren sowie die starken Kurskorrekturen an den Aktienmärkten stellten staatliche Anleger im vergangenen Jahr vor grosse Herausforderungen. Das schwierige makroökonomische Umfeld führte dazu, dass Staatsinvestoren 2022 mit Durchschnittserträgen von -3,5 Prozent zum ersten Mal seit Beginn der jährlichen Befragungen im Jahr 2013 negative Renditen melden mussten. Am schlechtesten schnitten jene Staatfonds ab, die am stärksten in festverzinsliche Anlagen investiert waren und nur ein geringes Engagement an den Privatmärkten aufwiesen.

Aus den Negativrenditen des Vorjahres haben die staatlichen Akteure an den Kapitalmärkten ihre Lehren gezogen. In Reaktion auf die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen passen die Anlageverantwortlichen der Staatsfonds und Zentralbanken ihre Vermögensallokation an. Der aus Sicht von Artan Qelaj interessanteste Teil dieser Neuausrichtung der staatlichen Portfolios besteht in einer steigenden Allokation in private Vermögenswerte wie Immobilien, Infrastruktur und Private Equity.

Anteil alternativer Anlagen am Portfolio auf 27 Prozent angewachsen

Wachsende Allokationen in Privatmarktanlagen sind für staatliche Investoren bereits seit Jahren ein wichtiges Thema. Über verschiedenste Marktphasen hinweg haben vor allem Staatsfonds ihre Allokationen in Immobilien, Infrastruktur und Private Equity über die Jahre kontinuierlich erhöht. Dieser Trend hat sich auch unter den stark gewandelten Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres fortgesetzt. Nach den Erhöhungen der jüngsten Vergangenheit machen alternative Anlagen nunmehr 27 Prozent des Portfolios aus. Ein bemerkenswertes Phänomen der letzten zwölf Monate war die Ausweitung der Investments in Infrastruktur, die einen Rückgang der Allokationen bei Immobilien wettmachten und deren Anteil jetzt bei 7,1 Prozent liegt.

Auch für die Zukunft stehen Infrastrukturinvestments und Private-Equity-Beteiligungen bei Staatsfonds ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Befragt nach den attraktivsten Anlageklassen für die kommenden fünf Jahre nannten die teilnehmenden Anlageverantwortlichen Infrastruktur als interessantesten Vermögenswert, gefolgt von festverzinslichen Wertpapieren und Private Equity. Bei investitionsorientierten Staatfonds war Private Equity die deutlich attraktivste Anlageklasse. Nach Auffassung von Finanzunternehmer Artan Qelaj aus Zürich kann dieser Fokus auf Private Equity bei einem stärker auf Rendite ausgerichteten Fonds angesichts der erwiesenen Mehrerträge der Assetklasse nicht überraschen.

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