Die Schweiz verfügt über eine grosse Start-up-Szene, die eine Vielzahl von innovativen Entwicklungen vorantreibt und an der Spitze des Fortschritts steht. Finanzunternehmer Artan Qelaj aus Zürich hat nun die Zahlen des EY-Start-up-Barometers Schweiz für das erste Halbjahr 2023 ausgewertet.
Insgesamt sammelten die Schweizer Start-ups in diesem Zeitraum rund 1,92 Milliarden Franken ein. Es handelt sich um das dritthöchste Finanzierungsvolumen seit 2015. Im Vergleich dazu betrug das Volumen im letzten Halbjahr 2022 lediglich 1,84 Milliarden Franken.
Obwohl das Gesamtvolumen gestiegen ist, sind die Finanzierungsrunden gesunken. Waren es im ersten Halbjahr 2022 noch 471 und in der zweiten Jahreshälfte 425, sank die Zahl in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf 339. Eine Besonderheit ist, dass alternative Finanzierungen nun 2,2 Prozent des Gesamtvolumens ausmachen – mit 42 Millionen Franken ein absoluter Spitzenwert. Artan Qelaj hat die Auswertungen näher untersucht und stellt fest: Die meisten sowie höchsten Finanzierungen wurden von Schweizer Start-ups im Gesundheitssektor vollzogen.
Start-ups aus der Gesundheitsbranche führen bei den Finanzierungsrunden
Drei der fünf Start-ups mit der höchsten Finanzierung stammen aus der Gesundheitsbranche. Aber nicht nur hier lässt sich ein Trend erkennen: Eine Analyse aller im ersten Halbjahr 2023 finanzierten Start-ups zeigt, dass 96 von insgesamt 339 Finanzierungen in den Gesundheitsbereich fielen – das macht ganze 28 Prozent aller Transaktionen in diesem Zeitraum aus.
Es folgen Start-ups im Bereich Software und Analytik, die insgesamt 83 Finanzierungsrunden erzielt haben, was 24 Prozent ausmacht. Diese Branche umfasst unter anderem künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Blockchain und Cybersicherheit. Die Mobilitätsbranche wurde auf den sechsten Platz verdrängt, da 26 Finanzierungen an Start-ups aus den Bereichen Climatech, GreenTech und CleanTech vergeben wurden. Der Bereich der Nachhaltigkeit gewinnt somit zunehmend an Bedeutung bei Venture-Capital-Investments.
Der Anstieg von alternativen Finanzierungsformen erreichte zuletzt im Jahr 2017 ein vergleichbares Niveau wie im ersten Halbjahr 2023. Diese Art der Finanzierungen umfasst Darlehen oder Crowdfundings – allerdings gab es auch eine Token-basierte Transaktion: Mit einer Höhe von 11,5 Millionen Franken machte diese einzige die Hälfte des gesamten alternativen Finanzierungsvolumens aus.
Woher stammen die Finanzierungen?
Zürich ist mit 140 Finanzierungen in der führenden Position, aber auch die Romandie dominiert direkt danach mit 101 Venture-Capital-Investments. Daraufhin folgt die Zentralschweiz mit 34, die Nordwestschweiz mit 24 und das Mittelland mit 22 Start-up-Finanzierungen. Zürich hat zudem mit 680 Millionen Franken den höchsten Investmentwert erreicht, die Romandie folgt mit 499 Millionen Franken. Die Nordwestschweiz zog zwar nur 24 Finanzierungen, doch dafür den hohen Betrag von 345 Millionen Franken an – und landet so beim Finanzierungsvolumen auf dem dritten Rang.
An etwa der Hälfte der Venture-Capital-Investments – lässt man die alternativen Finanzierungen aus – waren Schweizer Investoren beteiligt. Von 35 Finanzierungen wurden keine Informationen von Investoren veröffentlicht, jedoch zeigen die verbleibenden Zahlen, dass die meisten Finanzierungen nach der Schweiz aus den USA stammen, gefolgt von Deutschland und Grossbritannien.
Der Schweizer Markt für Start-ups ist enorm und verfügt über eine sehr aktive Szene, was ihn für Investoren äusserst attraktiv macht. Insbesondere die Start-ups im Bereich Gesundheitswesen, die an einer breiten Palette an Lösungen und Innovationen arbeiten, sind sehr gefragt. Es gibt rund 900 von ihnen in der Schweiz. Finanzunternehmer Artan Qelaj ist gespannt auf die zukünftigen Aussichten und Entwicklungen von Venture-Capital-Investitionen in der Schweiz. Auch die Aussichten in der Softwarebranche und im Bereich der Nachhaltigkeit, die ebenfalls ein hohes Finanzierungsvolumen erreicht haben, könnten interessant sein.
Foto von Scott Graham auf Unsplash